Kalkschulter (Tendinosis calcarea oder kalzifizierende Tendinitis)

Ursachen

Die 4 Sehnen der Rotatorenmanschette sind ein sehr wichtiger Bestandteil des Schultergelenkes. Sie stabilisieren und bewegen das Gelenk. Die Sehnen gleiten in einem knöchernen Kanal zwischen der Kugel und dem Schulterdach (Akromion). Durch eine Minderdurchblutung der Rotatorenmanschette können an den Sehnenansätzen reaktive Kalkablagerungen auftreten. Vor allem an der Supraspinatussehne tritt diese Verschleißerscheinung auf. Diese Verkalkungen und die entzündlichen Veränderungen der Sehne können zu einem so genannten Engpass-Syndrom (Impingement) führen.

Beschwerden und Diagnostik

Das Ausmaß der Beschwerden schwankt stark. Meist finden sich Belastungsschmerzen und Ruheschmerzen. Oft wechseln sich aber auch Phasen vollkommener Schmerzfreiheit und hochakuter Entzündung gegenseitig ab.

Kalkschulter vor der OP
Kalkschulter vor der OP

Kalkschulter vor der OP

Bei der klinischen Untersuchung sind die Funktionstests für ein Impingementsyndrom (Hawkinstest, painful-arc) auffällig. Die Schulterbeweglichkeit ist meist schmerzbedingt eingeschränkt.

Die Kalkablagerungen kann man anhand eines Röntgenbildes und einer Ultraschalluntersuchung erkennen und somit relativ leicht diagnostizieren.

Therapie

Bei ausbleibender Selbstheilung oder Schmerzpersistenz trotz konservativer Therapie (Stoßwellentherapie, Infiltrationen, entzündungshemmende Medikamente) sollte bei anhaltenden Beschwerden und unverändertem Kalkdepot im Röntgenbild eine operative Behandlung erfolgen. Bei der Operation wird der Kalkherd ausgeräumt. Sie wird in der Regel arthroskopisch (durch eine Gelenkspiegelung) durchgeführt.

Kalkschulter nach der OP

Kalkschulter nach der OP

Bei größeren Kalkdepots verbleibt hier nach deren Entfernung ein relevanter Defekt in der Sehnenplatte der Rotatorenmanschette. Dieser wird dann in der gleichen Sitzung arthroskopisch durch Seit-zu-Seit-Nähte verschlossen. Sollten sich noch Zeichen eines subakromialen Impingement finden, werden dabei zusätzlich die Knochenkanten im Schulterdach (Akromion) abgeschliffen (subakromiale Dekompression).

Die Operation ist kurzstationär (Aufenthalt 2-3 Tage oder auch ambulant durchführbar. Es kann sofort mit den Bewegungsübungen in allen Richtungen begonnen werden. Ein spezielles Nachbehandlungsprogramm wird Ihnen mitgegeben.